EinTag mit Kikuo Ibe

Ein unvergesslicher Tag mit Kikuo Ibe in Hamburg


Am 22.09.2025 war es endlich soweit: Kikuo Ibe, der Schöpfer der legendären G-SHOCK, besuchte Hamburg. Nach seinen Stationen in Lyon und Paris machte er nun Halt in Deutschland – und für mich als leidenschaftlichen Sammler mit über 30 Jahren G-SHOCK-Geschichte war dies ein Tag, den ich niemals vergessen werde. Seit meiner Jugend begleitet mich die Marke. Jede Uhr steht für eine Erinnerung, ein Abenteuer, ein Stück Lebensgeschichte. Doch die Gelegenheit, den Mann zu treffen, der all das möglich gemacht hat, war etwas völlig anderes. Es war mehr als nur ein Event – es war ein emotionales Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit und gleichzeitig ein Blick in die Zukunft der Marke.
Selbst wenn man kein G-SHOCK-Fan ist, muss man Kikuo Ibe eines zugestehen: Er hat die Uhrenwelt nachhaltig verändert. Mit seiner Idee einer nahezu unzerstörbaren Uhr stellte er nicht nur technische Rekorde auf, sondern schuf auch ein Kultobjekt, das längst über die Grenzen einer gewöhnlichen Armbanduhr hinausgeht. Aus einer simplen Idee entstand eine Legende – und eine Marke mit Kultstatus, die bis heute Generationen begeistert.

Die Verwandlung des G-Shock Stores

Bereits um 8:30 Uhr stand ich vor dem Store – voller Vorfreude und vielleicht auch ein wenig ungeduldig. Ob ich die Casio-Mannschaft wirklich beim Aufbau unterstützte oder ihnen eher im Weg stand, darüber lässt sich sicher streiten. Doch es war mir wichtig, von Anfang an dabei zu sein, wenn dieser besondere Tag Gestalt annahm.

Gegen 10:30 Uhr war es schließlich geschafft: Der Store hatte sich in eine Bühne verwandelt. Aus einem Verkaufsraum wurde ein Ort der Begegnung, der Emotionen und der Erwartung. 

Ein Gespräch unter vier Augen

Um 14:30 Uhr hatte ich die einmalige Gelegenheit, Kikuo Ibe – den Erfinder der G-SHOCK – ganz persönlich unter vier Augen zu sprechen. Wochen zuvor hatten Fans und Sammler die Möglichkeit, mir ihre Fragen zu schicken, die ich nun direkt an ihn weitergeben durfte. Dazu wird es noch einen eigenen Bericht geben, in dem ich die Fragen und Antworten ausführlich vorstelle.

Dieser Moment bei dem ich die Treppe zur Lounge hinaufging wo Kikuo Ibe auf mich wartete war etwas Besonderes: Plötzlich stand vor mir der Mann, den ich bislang nur aus dem Internet, aus YouTube-Videos, aus Erzählungen oder Magazinen kannte vor mir. Man kennt seine Geschichte, aber ihn selbst leibhaftig vor sich zu haben, war etwas zutiefst Beeindruckendes.

Besonders bewegend war, wie freundlich, bodenständig und nahbar er auftrat. Kein Hauch von Arroganz, keine Spur elitär – vielmehr spürte man seine typisch japanische Zurückhaltung, die ihn sympathisch und authentisch wirken ließ. Dank eines Dolmetschers konnten wir uns ganze 45 Minuten lang austauschen: über seinen Lebensweg, die vielen Herausforderungen bis zu G-Shock, aber auch über seine Wünsche, Visionen und die Zukunft der Uhren.


Die Präsentation im Store

Nach dem Interview gingen wir direkt in den Store, wo bereits eine große Zahl von Fans auf Kikuo Ibe wartete. Auch viele Mitglieder unserer Community waren extra angereist, um diesen besonderen Moment mitzuerleben. Der Store füllte sich rasch, bis es wirklich eng wurde – doch genau das trug zur einzigartigen Stimmung bei. Vor dem Eingang hatte sich inzwischen eine riesige Traube von Menschen gebildet. Viele von ihnen hatten leider keine Karte für die VIP-Präsentation ergattern können, die in erster Linie auf Einladung des Stores, von Casio sowie meiner G-SHOCK Community Deutschland vergeben worden war. Einige Mitglieder hatten das große Glück, einen der begehrten Plätze zu erhalten.

Mit gespannter Erwartung lauschten wir schließlich Kikuo Ibe, der zum Erstaunen aller seine Präsentation auf Deutsch hielt. Auch wenn er die Sprache selbst nicht spricht, hatte er den gesamten Vortrag auswendig gelernt und nur teilweise abgelesen. Diese Mühe und Energie beeindruckte uns zutiefst – ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr ihm die Begegnung mit den Fans am Herzen liegt.


Signaturen, Fotos und Begegnungen

Nach der umfassenden und wirklich grandiosen Präsentation hatten die eingeladenen VIP-Gäste die Möglichkeit, ihre Uhren, Hefte, Uhrenboxen oder Bücher von Kikuo Ibe signieren zu lassen. Der Andrang war groß – doch mit einer bewundernswerten Ruhe und Geduld unterschrieb er jedes einzelne Stück. Als besonderes Highlight gab es für jeden noch ein gemeinsames Foto mit ihm dazu – ein unvergessliches Erlebnis für jeden Sammler und Fan. Mindestens genauso wertvoll waren die Gespräche mit den anderen Gästen in der Warteschlange. Schnell entstand eine lebendige Gemeinschaftsstimmung: Man tauschte Erinnerungen, Geschichten und Eindrücke aus. Dabei erfuhr ich, dass Menschen extra aus den Niederlanden, aus Stuttgart, Halle oder München angereist waren – einzig, um Kikuo Ibe zu treffen und gemeinsam mit der Fangemeinde diese besondere Gelegenheit zu feiern.

Um 17:30 Uhr öffneten sich schließlich auch die Türen für all jene, die schon lange geduldig vor dem Store gewartet hatten. Die Schlange war beeindruckend – rund 30 Meter lang, und es schien fast so, als würde sie gar kein Ende nehmen. Immer mehr Menschen strömten in den Store, um wenigstens einmal Kikuo Ibe live zu sehen. Drinnen erwartete die Gäste eine gastfreundliche Atmosphäre: typisch japanisches Essen, Snacks, Bier und Softdrinks sorgten für das leibliche Wohl. Es war ein rundum gelungenes Event, das nicht nur Kikuo Ibe in den Mittelpunkt stellte, sondern auch das gesamte Casio-Team aus Japan und Europa mit dem Headquarter in Norderstedt würdigte, die diese Tour geplant, organisiert und begleitet haben. Ein besonderer Dank gilt ebenso dem G-SHOCK Store in Hamburg und dem Juwelier Rüschenbeck für die herzliche Gastfreundschaft.

Dieser Tag – und der Abend – werden für viele Menschen unvergesslich bleiben. Für mich persönlich war es nach über 30 Jahren Sammelleidenschaft ein Erlebnis, das für immer in meiner Erinnerung bleiben wird. Mein Dank geht auch an Marc Czemper und Viktor Gense, die mir ermöglicht haben, so nah an der Planung und Durchführung beteiligt zu sein – und vor allem das Vier-Augen-Gespräch mit Kikuo Ibe zu führen.

Wer ist Kikuo Ibe?

Geburtsdatum und Herkunft
Kikuo Ibe wurde am 9. September 1952 in der Präfektur Nagano, Japan, geboren. Schon früh interessierte er sich für Technik und Mechanik, was ihn später zum Studium des Maschinenbaus führte.

Karrierebeginn bei Casio

1976 trat Ibe als junger Ingenieur in die Entwicklungsabteilung von Casio Computer Co., Ltd. ein. Zunächst arbeitete er dort an verschiedenen Projekten im Bereich der Gehäuse- und Materialtechnik.

Die Geburtsstunde der G-SHOCK
Der Wendepunkt kam Anfang der 1980er-Jahre: Eines Tages zerbrach seine Armbanduhr – ein Erinnerungsstück und Geschenk seines Vaters – beim Herunterfallen. Dieses Erlebnis prägte ihn so stark, dass er den festen Entschluss fasste, eine Uhr zu entwickeln, die „niemals zerbricht“.

Unter dem später bekannten Leitbild der „Triple 10“-Philosophie – 10 Jahre Batterielaufzeit, 10 Bar Wasserdichtigkeit und Sturzfestigkeit aus 10 Metern Höhe – begann er, seine Vision umzusetzen.

Die Entwicklung – Team Tough
Zunächst stieß er bei Casio auf Skepsis, doch schließlich durfte er mit einem kleinen Team, später „Team Tough“ genannt, an der Umsetzung arbeiten. Mehr als 200 Prototypen scheiterten, bevor der entscheidende Durchbruch gelang.

Die erste G-SHOCK
1983 wurde das Ergebnis vorgestellt: die DW-5000C, die erste G-SHOCK. Anfangs war sie vor allem als robuste Uhr für Handwerker, Bauarbeiter und Outdoor-Enthusiasten gedacht. Doch schon bald entwickelte sich die G-SHOCK durch ihr markantes Design, ihre Belastbarkeit und ihre Vielseitigkeit zu einem weltweiten Phänomen.

Vom Ingenieur zur Legende
Kikuo Ibe blieb auch nach dem Erfolg eng mit der Marke verbunden, war für zahlreiche Weiterentwicklungen verantwortlich und wurde schließlich zum Chief Engineer bei Casio. Heute gilt er als eine lebende Legende der Uhrenwelt – nicht nur wegen der technischen Innovation, sondern auch, weil er mit seiner Vision eine Uhr schuf, die von Millionen Menschen als Kultobjekt getragen wird.





Kommentare