G-Shock-Community auf WhatsApp

G-Shock-Community auf WhatsApp 

Wie eine Leidenschaft zur Bewegung wurde

Ein persönlicher Rückblick auf über 30 Jahre Sammelleidenschaft

Als ich vor mittlerweile über 35 Jahren meine erste G-Shock in den Händen hielt, hätte ich nie geahnt, was daraus einmal entstehen würde. Damals war ich  fasziniert von Technik, Design und dem Gefühl, etwas Besonderes am Handgelenk zu tragen. Es war eine Zeit, in der ein eigenes Handy purer Luxus war und SMS als Revolution galten. WhatsApp? Undenkbar. Dass ich eines Tages selbst eine Community über genau diese Plattform gründen würde, lag jenseits jeder Vorstellungskraft.

Heute blicke ich auf eine Sammlung von über 200 G-Shock-Uhren zurück – jede einzelne mit ihrer eigenen Geschichte, ihrem eigenen Charakter. Angefangen hat alles mit den klassischen Modellen der 5600er-Reihe. Quadratisch, kompakt, funktional – echte Ikonen. Es war der Beginn einer Leidenschaft, die mich nie mehr losließ. Die robuste Bauweise, das eigenständige Design, die technische Raffinesse: Alles an dieser Uhr schrie danach, getragen, genutzt und geliebt zu werden. Es folgten Modelle aus den 80ern und 90ern, deren Charme man oft erst beim zweiten Blick erkennt – kleine Juwelen, die heute als gesuchte Raritäten unter Sammlern gelten. Mit den Jahren gesellten sich weitere Klassiker dazu – allen voran das legendäre 6900er-Modell. Dieses unverwechselbare Drei-Augen-Design prägte nicht nur eine Ära, sondern wurde zu einem festen Bestandteil der Popkultur. Damals wie heute begeistert es durch seine klare Formsprache und kompromisslose Funktionalität.

Meine Sammelleidenschaft entwickelte sich mit der Zeit weiter – von reiner Nostalgie hin zur bewussten Wertschätzung. Besonders deutlich wurde das mit den hochwertigen MT-G-Modellen und später mit dem Flaggschiff MR-G. Hier betritt man eine ganz andere Welt: Titan, Saphirglas, feinste Verarbeitung, japanische Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau. Zugegeben: Auch preislich ein neues Terrain. Aber wer einmal eine MR-G trägt, spürt sofort den Unterschied – in Gewicht, Haptik und Ausstrahlung. Es ist nicht nur eine Uhr, es ist ein Statement. Doch es geht mir längst nicht mehr nur um das Sammeln. Es geht um die Geschichten dahinter. Die Erinnerung an den ersten Flohmarktfund, an das spontane Tauschgeschäft mit einem Sammlerfreund, an die Uhr, die mir ein Fremder nach Monaten der Suche einfach schenkte – „weil du der Richtige dafür bist“, wie er sagte. Es sind diese Momente, die eine Sammlung lebendig machen. Und es sind diese Erlebnisse, die man nicht kaufen kann.

Ich liebte meine Uhren – nicht nur sie zu besitzen, sondern vor allem sie zu finden. Das Aufspüren war oft ein Abenteuer für sich. Und erst recht das Tragen! Ob in der Schule, später im Studium oder als Skateboarder und BMX-Fahrer – es war fast schon ein Muss, eine G-Shock zu tragen. Sie war nicht nur cool, sie hielt auch alles aus.


Was mir jedoch lange fehlte, war die Gemeinschaft. Der Austausch mit anderen, die meine Begeisterung teilten. Wie oft hatte ich mir anhören müssen: „Du spinnst doch – so viele Uhren zu sammeln, das ist doch nicht normal!“ Solche Sätze waren keine Seltenheit. Und ehrlich gesagt kam immer wieder der Gedanke: Bin ich wirklich der Einzige? Spinnt nur einer – oder gibt es da draußen noch mehr wie mich? 

Erst in den letzten vier bis fünf Jahren bemerkte ich deutlich, dass es weltweit eine unglaubliche Community an G-Shock-Sammlern gibt. Die ersten Kontakte knüpfte ich nach Japan, in die USA, nach Thailand und Spanien – zu Sammlern und Fans, die genauso leidenschaftlich sind wie ich. Heute habe ich viele Freunde auf der ganzen Welt, mit denen ich mich immer wieder austausche, exklusive Infos bekomme und Sammlerstücke erhalte, die es in Europa gar nicht zu kaufen gibt.

Doch wie sieht es mit der Fankultur in Deutschland aus? Zwar habe ich in den Stores in Hamburg und Trier großartige Menschen kennengelernt und kann mittlerweile auch einige tolle Leute bei Casio in Norderstedt als Freunde bezeichnen – aber eine zentrale Plattform, eine lebendige Gruppe von Gleichgesinnten, die diese besondere Leidenschaft gemeinsam pflegen, war mir und vielen anderen Sammlern lange unbekannt.

Mit dem wachsenden Interesse rund um meine Sammlung und die vielen Gespräche, die sich daraus ergaben, entstand die Idee, 2023 auch auf Social Media sichtbarer zu werden. Ich eröffnete einen Instagram-Kanal – der mittlerweile fast 9.000 Follower zählt – sowie eine begleitende Website mit . und diesen Blog. Doch irgendwann reichte es mir nicht mehr, die Fans nur digital in Deutschland bzw. Weltweit zu erreichen. Ich wollte mehr. Nicht, weil mir WhatsApp, Instagram oder ein Telefonat nicht genügen würden – sondern weil ich überzeugt bin, dass eine echte Community auch echte Begegnungen braucht.

Es braucht also Treffen. Persönliche Gespräche. Ein gemeinsames Staunen über Modelle, Geschichten und Sammelleidenschaft – von Angesicht zu Angesicht.

Nach einem erfolgreichen „Testlauf“ mit einigen engagierten Sammlern und Fans aus Trier und Hamburg in den letzten Wochen wuchs in mir der Entschluss, etwas Dauerhaftes zu schaffen. Und so wurde vor wenigen Tagen die WhatsApp-Community offiziell für alle geöffnet – für jeden, der von uns hört und sich angesprochen fühlt. Was dann geschah, hat selbst meine Erwartungen übertroffen: In nur wenigen Tagen ist aus einer Idee eine stolze Gruppe mit beachtlicher Größe geworden – und das, obwohl wir noch ganz am Anfang stehen.

Man kann nur erahnen, was wir in einem oder zwei Jahren gemeinsam bewegen könnten.

Ich bin mir sicher, jeder in der Gruppe stimmt mir zu: Es macht einfach Freude. Die Gruppe lebt von der Vielfalt der Menschen, den unzähligen unterschiedlichen Uhren, ihren Geschichten – und der ehrlichen Begeisterung, die uns verbindet. Richtig spannend wird es aber dann, wenn wir uns live treffen. Nicht selten fahren Sammler mehrere Stunden, nur um bei einem Treffen dabei zu sein, gemeinsam eine gute Zeit zu haben, Erfahrungen zu teilen und außergewöhnliche Modelle zu bestaunen.

Ich hoffe sehr, dass noch viele weitere dazukommen – und dass wir neben kleineren, spontanen Treffen auch ein- bis zweimal im Jahr größere Events veranstalten können. Alles darf und soll dabei organisch wachsen. Perfektion ist nicht unser Anspruch – weder bei den Treffen noch in der WhatsApp-Gruppe. Worum es wirklich geht, ist der gemeinsame Geist: die Leidenschaft, das Interesse füreinander, und einfach eine gute Zeit. Darauf kommt es an. Und genau das ist es, was diese Community für mich so besonders macht.

Euer Marc

Trete der WhatsApp Community bei











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