Welche G-Shock besteht wirklich in der Wildnis? (Deutsch)


Outdoor-Härtetest: Welche G-Shock besteht wirklich in der Wildnis?

Testbedingungen

G-Shock hat über die Jahre eine Vielzahl von Uhren hervorgebracht, die nicht nur robust aussehen, sondern speziell dafür gemacht sind, sich draußen in der Natur so richtig wohlzufühlen. Ob in den Bergen, beim Trekking, im Survival-Einsatz oder einfach auf Abenteuertour: Diese Modelle versprechen viel – doch welche hält ihr Versprechen wirklich?

Ich habe mir fünf der aktuell interessantesten Outdoor-G-Shocks vorgenommen und sie über drei volle Tage einem intensiven Praxistest unterzogen. Keine Laborwerte, kein Marketing-Gefasel – sondern Matsch, Wasser, echte Orientierung, Höhenmeter und ein paar unfreiwillige Stürze inklusive. Natürlich muss man bei einem solchen Test verschiedene Faktoren ins Auge fassen. Das Design spielt dabei – so ansprechend es auch sein mag – eine untergeordnete Rolle. Wer draußen wirklich von A nach B kommen will und dafür eine Outdoor-Uhr als Werkzeug nutzt, braucht andere Funktionen und Eigenschaften als jemand, der vor allem ein stylisches Accessoire für Sport oder Freizeit sucht. Und am Ende gilt: Design ist immer Geschmackssache.

Wichtig ist auch: Dieser Test ist kein professioneller Uhrentest im klassischen Sinne. Er ist eher aus einer Situation heraus entstanden – und ehrlich gesagt mehr aus Spaß, um für mich selbst die Stärken und Schwächen der Uhren im echten Einsatz zu erkunden. Man darf also nicht erwarten, dass jede Kleinigkeit detailliert unter die Lupe genommen wurde. Manche Einschätzungen sind subjektiv und entstanden direkt aus dem Moment heraus. Und weil der Text bei fünf getesteten Uhren schnell sehr lang geworden wäre, habe ich bewusst nicht jede Funktion im Detail aufgeschrieben. Ich freue mich aber über jede Frage oder Anregung – gerne per Mail!

Ziel war es, herauszufinden, welche G-Shock sich im realen Outdoor-Einsatz am besten schlägt – und ob es eine gibt, die den Titel "Beste Outdoor-G-Shock" wirklich verdient hat.

Die Testkandidaten im Überblick:


MUDMAN GW-9500MRY-1A9
Die neueste Version des MUDMAN, bekannt für ihre Kompaktheit, Leichtigkeit und Schlammschutz. Ein TRIPLE SENSOR-Modell mit Fokus auf klassische Tools: Kompass, Höhen-/Barometer und Thermometer.

RANGEMAN GW-9400Y-1ER
Der Klassiker unter den Outdoor-G-Shocks – seit Jahren bewährt. TRIPLE SENSOR, leicht, direkt und übersichtlich. Die Benchmark für viele Outdoor-Fans.

RANGEMAN GPR-B1000
Der "zweite" Rangeman: größer, schwerer, aber mit GPS-Navigation, Kartenfunktion und Solarladung. Ein Modell mit Ansage – fast schon ein Mini-Computer am Handgelenk.

RANGEMAN GPR-H1000-9ER
Die neueste Inkarnation der Rangeman-Reihe. Jetzt mit optischem Pulsmesser, GPS, Multisport-Modi, Bluetooth – ein echtes Multitool im Watch-Format.

MUDMASTER GWG-B1000-1A4ER
Der große Bruder im Test: vibrationsfest, mit Carbon Core Guard und 4 Sensoren. Entwickelt für extreme Umgebungen wie Wüste, Schlamm, Geröll und Werkseinsatz.

Referenzgeräte – für den Faktencheck:

Um die Genauigkeit und Verlässlichkeit der Uhren wirklich beurteilen zu können, liefen zwei weitere Geräte im Test mit:

Apple Watch Ultra (2. Gen) – zwar nicht Teil des G-Shock-Universums, aber dank starker Sensorik, GPS und Health-Features eine moderne Smartwatch-Referenz. Oder doch Spielerei?

Garmin Alpha 300 K – ein professionelles Outdoor-GPS-Gerät mit sehr genauer Höhen- und Lagebestimmung sowie Kartenfunktion. Wurde genutzt, um Kompass- und Höhenanzeigen der Uhren zu überprüfen.

Testbedingungen: Harte Tour statt Schreibtisch

Die Uhren wurden drei Tage lang bei echten Outdoor-Bedingungen getestet:

  • Kein Nachladen, kein Strom – alle Uhren mussten mit dem auskommen, was sie an Bord hatten (Solar oder Akku).

  • Alle 30 Minuten wurde der Kompass, Barometer und der Höhenmesser manuell aktiviert. Licht mussten die Uhren ebenfalls alle 30 Minuten abgeben.

  • Navigiert wurde klassisch mit Karte, Kompass und Höhenmesser; der Barometer lieferte dabei regelmäßig wichtige Daten

  • Schlammige Teiche, Wasserdurchquerungen und Stürze waren Teil der Strecke. Wobei auch nicht immer gewollt.

  • Die Einfachheit der Ablesbarkeit des Displays wurde beim Laufen und Klettern sowohl im Dunkeln als auch bei direkter Sonneneinstrahlung bewertet.

  • Alle Uhren mussten am Arm getragen werden – keine Labortests, sondern Realbedingungen.

Start im Schwarzwald – erste Hürden & Display-Performance

Der Härtetest begann mitten im Schwarzwald, auf etwa 650 Höhenmetern. Die geplante Tagesetappe: rund 37 Kilometer über Forstwege, Waldpfade, Anstiege und kleinere Bäche – genau die Art von Terrain, für das diese Uhren gemacht sind.

Schon nach wenigen Metern, tief im Tal, umgeben von hohen Bäumen, zeigte sich jedoch: Nicht jede Uhr kommt mit solchen Bedingungen klar.

GPS-Schwächen unter dichtem Blätterdach

Insbesondere GPS-gestützte Modelle hatten im dichten Schwarzwald sofort mit typischen Empfangsproblemen zu kämpfen. Besonders auffällig:
📉 RANGEMAN GPR-B1000 (Rangeman 2) – tat sich bereits zu Beginn schwer, überhaupt Satellitenkontakt aufzubauen. Und das leider nicht nur einmal: Immer wieder kam es im Testverlauf zu GPS-Aussetzern, besonders in Tälern mit dichter Vegetation.

Selbst mein iPhone 15 Pro zeigte nach knapp zwei Kilometern kein Mobilfunksignal mehr. Google Maps war damit nutzlos. Also hieß es: Karte und Kompass raus – genau dafür sind diese G-Shocks ja gedacht.

Kalibrierung & Intervall-Aktivierung

Alle Sensoren – Kompass, Höhenmesser und Barometer – wurden zu Beginn mit einem Garmin Alpha 300K kalibriert, um verlässliche Vergleichswerte zu garantieren.

Alle 30 Minuten erinnerte mich mein Smartphone per Alarm, bei allen Geräten:
✅ Hintergrundbeleuchtung zu aktivieren
✅ Sensoren manuell ablesen (Kompass, Höhenmesser und Barometer)
✅ Abweichungen dokumentieren

Ein praxisnahes Szenario, denn unterwegs zählt nicht nur, ob ein Sensor funktioniert, sondern wie schnell und zuverlässig man an die Daten gelangt und wie genau die Infos sind.

Ablesbarkeit: Klare Sieger – und ein Schlusslicht

Gerade im Outdoor-Einsatz bei wechselndem Licht ist die Ablesbarkeit entscheidend. Hier zeigten sich teils deutliche Unterschiede:

🏆 RANGEMAN GPR-H1000-9ER
Ganz klarer Sieger in dieser Disziplin. Das dispaly ist gestochen scharf, hervorragend ablesbar – selbst bei direkter Sonne oder tiefem Schatten.

🥈 MUDMAN GW-9500MRY-1A9
Fast gleichauf: das kontrastreiche Display überzeugt mit hoher Schärfe und Übersichtlichkeit. Besonders bei schnellen Blicken sehr angenehm.

🥉 RANGEMAN GW-9400Y-1ER
Auch nach all den Jahren solide: 
Das klassische monochrome Display bleibt klar strukturiert und gut nutzbar, wenn auch nicht ganz so brillant wie bei den neueren Modellen.

⚠️ MUDMASTER GWG-B1000-1A4ER
Trotz ihrer imposanten Erscheinung landet sie hier auf dem letzten Platz. Das vergleichsweise kleine, tief sitzende Display macht das schnelle Erfassen von Daten mühsam – besonders in Bewegung.


Erste Akku-Checks nach 10 Stunden

Nach etwa 10 Stunden im Einsatz, ohne zusätzliche Stromzufuhr, wurde es Zeit für einen ersten Blick auf den Energieverbrauch:

🔋 RANGEMAN GPR-H1000 und RANGEMAN GPR-B1000
Beide setzen auf integrierte Akkus mit Solarunterstützung. Der Akkustand war unverändert bei der GPR-H1000  bei der RANGEMAN GPR-B1000 fehlte eine Balken.

🟢 MUDMAN GW-9500, MUDMASTER GWG-B1000 und RANGEMAN GW-9400
Diese Modelle kommen komplett ohne externe Stromzufuhr aus – dank Tough Solar. Gerade für lange Touren ohne Powerbank oder Steckdose ist das ein echter Vorteil.

Apple Watch Ultra (außer Konkurrenz)
Schon nach einigen Stunden verlor sie deutlich Akku, vor allem durch das ständige Display-Aktivieren, GPS und Sensorabrufe.

📱 iPhone 15 Pro
Das ständige Ein- und Ausschalten des Displays, gepaart mit Komoot, Google Maps und Fotoaufnahmen, saugte den Akku schnell leer. Ohne Powerbank absolut ungeeignet für mehrtägige Outdoor-Trips. Das zeigte sich sehr schnell.

Kompass & Höhenmesser – Präzision im Gelände

Ein gutes Outdoor-Instrument steht und fällt mit einem zuverlässigen Kompass. Gerade wenn GPS ausfällt – was im dichten Schwarzwald mehr als einmal der Fall war – muss man sich auf die klassische Peilung verlassen können.

Kompassleistung im Vergleich

Hier konnte mich vor allem die MUDMAN GW-9500MRY-1A9 überzeugen:
🧭 Klar ablesbar, gut kalibriert und schnelle Reaktionszeit bei Richtungswechseln. Selbst bei leichtem Schwenken der Uhr war die Kompassanzeige stabil und exakt.

Auch bei der RANGEMAN GW-9400Y-1ER war die Kompassleistung ordentlich, jedoch mit minimal trägerer Anzeige.

📉 Die GPR-Modelle mit GPS (RANGEMAN GPR-H1000 & GPR-B1000) spielten ihre Stärken naturgemäß nur bei GPS-Verfügbarkeit aus. Dort lieferten sie exakte Richtungsangaben inklusive digitaler Kartendarstellung (GPR-H1000), aber sobald der Satellitenkontakt abbrach, war man wieder auf den klassischen Sensor angewiesen – und der war dort solide, aber nicht führend.

Höhenmesser – zwischen Druck & Satellit

Die meisten G-Shocks arbeiten beim Höhenmesser mit einem druckbasierten System, also durch Messung der Luftdruckveränderung. Das funktioniert grundsätzlich gut, ist aber – wie bekannt – wetter- und temperaturanfällig. Das zeigte sich auch bei meinem Test.

Nach 10 Stunden Outdoor-Einsatz unter realen Bedingungen ergaben sich folgende Abweichungen zur Referenzhöhe (gemessen mit dem Garmin Alpha 300K):

ModellHöhenabweichung
RANGEMAN GW-9400Y-1ER+9 Meter
MUDMAN GW-9500MRY-1A9+7 Meter
MUDMASTER GWG-B1000-1A4ER+9 Meter
RANGEMAN GPR-H1000 (GPS)±0 Meter
RANGEMAN GPR-B1000 (GPS)±0 Meter

👉 Sobald kein GPS-Signal vorhanden war, zeigten auch die beiden GPS-Modelle eine durchschnittliche Abweichung von etwa ±8 Metern – was in dieser Kategorie völlig akzeptabel ist.

Schlamm, Schmutz & Strapazen – echte G-Shocks lieben das

Manche Dinge plant man nicht – sie passieren einfach. Und so kam es, dass die eine oder andere Uhr im Test ein unfreiwilliges Schlammbad nehmen musste. Ob beim Stolpern im seifigen Bachbett, beim Hangabrutschen oder beim Griff in nasse Erde – es wurde dreckig.

Doch genau hier zeigten die G-Shocks, wofür sie gebaut wurden.

Robustheit – wo andere aufgeben, fangen G-Shocks an

Keine der getesteten Uhren zeigte nach dem Kontakt mit Schlamm, Sand oder stehendem Wasser irgendwelche Funktionsstörungen. Keine Tasten, die klemmen. Keine Displays, die zicken. Kein Sensor, der streikte.


Man hatte fast das Gefühl, die Uhren wollten genau das – 
Schmutz, Dreck, echte Action.

Was martialisch klingt, ist in Wahrheit eine Kernkompetenz der G-Shocks. Casio hat über Jahrzehnte hinweg ein Gehäusedesign und ein Schutzsystem entwickelt, das in Sachen Alltags- und Outdoor-Robustheit nahezu konkurrenzlos ist.

Akkulaufzeit & Energieversorgung – der zweite Tag trennt die Spreu vom Weizen

Am zweiten Tag, nach insgesamt rund 25 Stunden im Dauereinsatz, wurde es für einen der mitlaufenden Referenzkandidaten ernst:
Die Apple Watch Ultra verabschiedete sich. Der Akku war leer.

Und damit wurde erneut deutlich:
So leistungsfähig Smartwatches auch sein mögen – für echte Outdoor-Abenteuer sind sie nur bedingt geeignet. Klar, für kurze Touren oder Tage mit garantierter Stromversorgung sind sie eine Alternative. Doch sobald man mehrtägig, ohne Steckdose und Powerbank unterwegs ist, stößt selbst die Apple Watch Ultra an sehr enge Grenzen. Dazu kommt: Ohne Mobilfunkverbindung sind viele Funktionen der Uhr gar nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.

Die G-Shocks bleiben cool – selbst nach zwei Tagen im Gelände

Ganz anders präsentierten sich die G-Shock-Modelle im Test:

RANGEMAN GPR-H1000: Nach zwei Tagen nur ein Balken Akkuverlust – und das bei aktivem GPS, durchgehendem Pulsmesser und regelmäßiger Nutzung von Kompass, Höhenmesser und Barometer.
➡️ Ein überragendes Ergebnis, besonders angesichts der Funktionsvielfalt.

RANGEMAN GPR-B1000: Ebenfalls solide – nach zwei Tagen zeigte der Akkustand noch einen vollen Balken an.

Alle anderen ModelleMUDMAN GW-9500, MUDMASTER GWG-B1000, RANGEMAN GW-9400 – arbeiteten wie erwartet komplett stromautark über Tough Solar. Sie zeigten weder Energieverlust noch Funktionseinschränkungen – Strom, Powerbank, Steckdose? Interessieren diese Uhren nicht im Geringsten.

Nachtaktive Helfer – wenn das Licht zählt

Ein Punkt, der häufig unterschätzt wird, aber im echten Einsatz enorm praktisch sein kann: die Displaybeleuchtung.

Gerade nachts im Zelt, beim Kochen im Halbdunkel oder beim Suchen nach heruntergefallenen Gegenständen war ich immer wieder beeindruckt von der RANGEMAN GW-9400Y-1ER.
🌙 Ihre Displaybeleuchtung ist nicht nur hell – sie ist extrem hell.

So hell, dass ich sie mehrfach als Not-Taschenlampe verwendet habe. Keine andere Uhr im Test konnte hier mithalten.

Die Hintergrundbeleuchtung der Rangeman 9400 ist so kräftig, dass sie in bestimmten Situationen wirklich ein kleines Licht-Backup darstellt – ein unterschätzter Vorteil bei nächtlichen Einsätzen.

Kalibrierung: Pflichtprogramm bei Nicht-GPS-Modellen

Bei den nicht GPS-gestützten G-Shocks – also der Mudman GW-9500, der Rangeman 9400 und der Mudmaster GWG-B1000 – war am zweiten Tag eine manuelle Kalibrierung von Barometer und Höhenmesser zwingend notwendig.

Nach rund 700 zurückgelegten Höhenmetern und kontinuierlichem Gebrauch zeigten sich bei allen drei Modellen deutlich spürbare Abweichungen. Das ist jedoch kein Versagen – sondern technisch bedingt und vollkommen normal:
Druckbasierte Sensoren reagieren auf Wetterwechsel, Temperaturunterschiede und längeren Gebrauch – und müssen daher regelmäßig nachjustiert werden, um zuverlässig zu bleiben.

Dank des Referenzgeräts (Garmin Alpha 300K) war die Kalibrierung schnell erledigt – in der Praxis reicht jedoch oft auch ein bekannter Höhenpunkt oder eine topografische Karte aus.

Das Fazit – Welche G-Shock ist die beste Outdoor-Uhr?

Nach drei intensiven Tagen in Wald, Schlamm, Wasser, bei Sonne, Regen und Nacht, kam ich am Ende der Strecke wieder am Auto an – erschöpft, aber zufrieden. Auch die Uhren hatten ihr Pensum hinter sich. Und während einige noch einsatzbereit und frisch wirkten, hatten zwei Modelle den Dienst endgültig eingestellt:

❌ Die Apple Watch Ultra war bereits nach etwas über 24 Stunden ausgeschaltet – wie bereits erwähnt, nicht für mehrtägige Touren ohne Stromversorgung geeignet.

❌ Die RANGEMAN GPR-B1000 verabschiedete sich nach genau 61 Stunden. Ein anständiger Wert, aber angesichts des Einsatzzwecks einfach nicht genug für längere autarke Abenteuer – zumal sie im Test auch mit GPS-Problemen zu kämpfen hatte.

Mein Fazit – Welche Uhr hat gewonnen?

Die wichtigste Frage: Welche G-Shock ist nun die beste Outdoor-Uhr? Wie zu erwarten war, ist die Antwort nicht absolut, sondern individuell abhängig von den Anforderungen, dem Einsatzzweck und den persönlichen Vorlieben. Aber nach diesem Test kristallisiert sich für mich eine klare Rangfolge heraus:

Platz 1: RANGEMAN GPR-H1000-9ER – Das japanische Taschenmesser
Diese Uhr ist ein echtes Multitalent. Mit GPS, Pulsmesser, Kompass, Höhenmesser, Barometer, Multisport-Tracking, großem MIP-Display, Bluetooth, Solarunterstützung – sie ist wie ein Schweizer Taschenmesser, oder besser: ein japanisches Survival-Multitool. Sie lief über drei Tage durch und hatte noch Akkureserven. Selbst bei starker Nutzung traue ich ihr 5–6 Tage Zuverlässigkeit zu. Für mich der klare Sieger, wenn man Technologie, Vielseitigkeit und echte Outdoor-Tauglichkeit miteinander kombinieren möchte.

Platz 2: MUDMAN GW-9500MRY-1A9 – Autark, kompakt, leistungsfähig
Wer wirklich komplett unabhängig von Strom sein will, kommt an der Mudman kaum vorbei. Sie ist kompakt, robust, hervorragend ablesbar und bietet klassische Outdoor-Tools wie Kompass, Barometer, Höhenmesser und Thermometer. Kein Aufladen nötig, kein Akku, der streikt – sie funktioniert einfach. In puncto Robustheit und Autarkie kommt sie der Rangeman H1000 erstaunlich nahe – mit weniger Funktionen, aber maximaler Verlässlichkeit. Ihr absoluter Pluspunkt: das sehr gute Display, auf dem der Kompass im Test die Richtung am präzisesten anzeigte. Auch alle anderen Daten waren stets bestens ablesbar.

Platz 3: RANGEMAN GW-9400Y-1ER – Der bewährte Klassiker
Die „Ur-Rangeman“ hat sich erneut als verlässlicher Outdoor-Partner bewiesen.
Alle Sensoren funktionierten stabil, die Bedienung ist intuitiv, und das helle Displaylicht ist nachts Gold wert – manchmal sogar als Ersatz für eine Taschenlampe nutzbar. Kompakt, funktional, vertraut – und seit Jahren zurecht beliebt. Das Display ist hervorragend – klar und kontrastreich. Ein kleiner Wermutstropfen: Der Kompass eignet sich nur bedingt zum schnellen Anpeilen von Zielen. Durch die Unterteilung im Display ist der Richtungswert nicht immer sofort eindeutig und schnell ablesbar. Trotzdem war sie mein persönlicher Favorit im Test. Ich verbinde einfach viele Emotionen mit dieser Uhr, und ihr Design gefällt mir von allen am besten – auch wenn das natürlich kein objektiver Maßstab sein darf.

Platz 4: MUDMASTER GWG-B1000-1A4ER – Stark gebaut, aber unpraktisch im Detail
Optisch ein Highlight – wertig, massives Gehäuse, großartige Haptik.
Aber: Das kleine, analoge Display macht es im Gelände schwer, schnell an wichtige Infos zu kommen. Für urbane Abenteuer, Tageswanderungen oder als stylische Alltags-G-Shock top. Aber nicht meine erste Wahl für anspruchsvolle, mehrtägige Touren im Gelände.

Platz 5: RANGEMAN GPR-B1000 – in die Jahre gekommen
Sie war einmal der Star – heute wirkt sie eher wie ein Relikt.
GPS-Probleme, teils 5 Minuten oder länger, bis überhaupt Satelliten gefunden wurden Akku nach rund 60 Stunden leer Schwer, groß, nicht mehr ganz zeitgemäß in der Bedienung. Am Ende landete sie bei mir im Rucksack. Nichtur, weil der Akku versagt hatte – sondern weil es mittlerweile bessere Alternativen gibt.

Wenn ich eine Daily-Outdoor-Uhr empfehlen müsste, die sowohl in der Stadt als auch draußen in der Natur eine gute Figur macht, würde ich immer noch zur Rangeman GW-9400 greifen. Sie bringt dich zuverlässig durch jedes Outdoor-Abenteuer und passt dank ihres klassischen G-Shock-Designs auch im urbanen Alltag bestens ans Handgelenk. Wer jedoch wirklich harten Outdoor-Einsatz liebt und eine Uhr sucht, die viele Tage ohne Stromversorgung durchhält, für den ist die neue Rangeman GPR-H1000 die erste Wahl. Über die Vielzahl an Funktionen kann man sicherlich diskutieren – aber sie macht einen soliden Job. Nach etwa 7 Tagen ohne Strom ist allerdings Schluss – dann zeigt sie nur noch die Uhrzeit an.

Für echte Abenteuer über längere Zeiträume hinweg führt kein Weg an der Mudman vorbei. Sie ist extrem zuverlässig und autark – funktioniert einfach, auch nach Wochen ohne Aufladen. Ein kleiner Kritikpunkt ist das relativ große, ungeschützte Display – wobei mir kein Fall bekannt ist, in dem es gebrochen oder ernsthaft beschädigt wurde. Die Mudmaster hingegen ist stylisch und man sieht sie häufig an den Handgelenken urbaner Nutzer. Für Tageswanderungen, bei denen man mal kurz wissen möchte, wie hoch der Berg ist oder wie sich der Luftdruck verändert, ist sie gut geeignet. Eine echte Outdoor-Uhr ist sie allerdings nur bedingt – hier lag der Fokus mehr auf Design als auf maximaler Alltagstauglichkeit.

Liebe Grüße Marc Kraemer

E-Mail: mail@shock-dream.de

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